Über seine Eltern kam der 1975, im ostfriesischen Norden geborene Marco Kutscher zum Pferdesport. Im Reitverein durchlebten Marco und sein älterer Bruder Frank das Vereinsleben mit allem was dazu gehört. Die Eltern ergriffen die Möglichkeit neben dem eigenen Haus ein Stück Land zu kaufen, auf dem von nun an die zwei Familienpferde wohnten. Mit der Stute Limone sammelte Marco erste Erfahrungen in Junioren-Springen, sowie Erfolge in der Klasse L und M. Sein Ehrgeiz wurde geweckt. Später absolvierte er am Stall Heckmann in Isterberg seine Ausbildung, wo die Brüder schon zuvor in den Ferien trainieren. Mit Pikeur H sammelte er diverse Siege in Prüfungen der Klasse S und erlang so sein goldenes Reitabzeichen. Anschließend ging er nach Warendorf zur Bundeswehrsportschule. Über Dirk Ahlmann, für den er als Bereiter bei Ludger Beerbaum einspringen sollte, landete Kutscher in Riesenbeck. Beerbaum erkannte sein Talent sofort.
Seinen ersten großen Erfolg feierte Marco 2004 mit einem dritten Platz, sowohl in der Einzel- als auch in der Mannschaftswertung, bei den Olympischen Spielen in Athen. Weitere große Erfolge folgten.
Auch im Umgang mit Nachwuchspferden stellt er sein Können beim Bundeschampionat des deutschen Springpferdes unter Beweis.
Nach gesundheitlichen Komplikationen sollte es im Jahre 2008 mit dem jungen Schimmel Cornet Obolensky dann wieder richtig losgehen. Mit dem Hengst, der alles Springen kann, erritt er sich bei den Deutschen Meisterschaften in Balve den dritten Platz und hatte nun die Olympischen Spiele in Hongkong im Visier.
Neben weiteren bedeutenden Erfolgen in den folgenden Jahren bildete er sich zum Pferdewirtschaftsmeister weiter und spezialisierte sich auf den Handel mit Führmaschinen, Pferdetransportern und Fahrzeugen.
Auch seine beiden Töchter haben die Liebe zu den Pferden entdeckt und bereits den Umstieg vom Pony auf‘s Großpferd gemeistert.
„Mit meinen beiden Töchtern würde ich gerne sehr viel mehr Zeit verbringen, das lässt mein Alltag leider viel zu selten zu“, bedauert Marco Kutscher. Eine große Hilfe ist ihm seine Lebensgefährtin Eva Bitter, ebenfalls Profireiterin, welche die Umstände nachvollziehen kann.
Nach 14 Jahren im Stall Beerbaum machte er nun den Schritt in die Selbstständigkeit.